„We’re back!“ Diese legendäre Zeile aus Youth Of Today’s “ Flame Still Burns“ trifft mich jedes Mal mitten ins Herz. Es ist nicht nur eine Punk-Hymne, es ist ein verdammtes Mantra. Nach Jahren der Höhen und Tiefen und einer Menge Seelensuche ist das Feuer wieder da und ich bin bereit, die Leidenschaft, die mich die ganze Zeit begleitet hat, zu umarmen.
Alles begann in schummrigen Punkclubs und besetzten Häusern, wo eine geliehene Kamera und eine zufällige Reise nach London einen Funken entzündeten, von dem ich nicht einmal wusste, dass er da war. Gefangen in einem Job, der meine Seele auslaugte, wurde die Fotografie zu meinem Rettungsanker. Sie gab mir einen Sinn, als ich ihn am meisten brauchte. Zuerst ahmte ich nur nach, was ich mir unter Hochzeitsfotografie vorstellte – ich ging auf Nummer sicher und hielt mich an die Vorgaben. Aber mit der Zeit fand ich meine Stimme und schaffte den Spagat zwischen rauen, intimen Momenten und epischen, weitläufigen Szenen, die Liebesgeschichten erzählen, wie sie noch nie zuvor erzählt wurden.
2017 hat alles verändert. Die Ernennung zu einem der 30 Rising Stars der Hochzeitsfotografie von Rangefinder fühlte sich an wie ein „Hell Yeah“ des Universums. 2019 erreichte ich den gefühlten Höhepunkt – ich fotografierte eine Hochzeit in Mexiko, die ich für immer in Erinnerung behalten werde. Auf dem Rückflug, mit „I Will Follow You into the Dark“ in den Ohren, beschloss ich, Jana, meiner Partnerin, meinem Felsen, meinem Ein und Alles, einen Antrag zu machen. An Silvester in Dänemark, mit unseren engsten Freunden um uns herum, machte ich ihr einen Antrag und sie sagte Ja. Das perfekte Ende für ein perfektes Jahr, oder?
Dann geschah 2020. Die Pandemie brach über uns alle herein wie ein Güterzug. Angst, etwas, mit dem ich noch nie zu tun gehabt hatte, machte sich breit. Meine Arbeit kam zum Stillstand und zum ersten Mal zweifelte ich an allem – an meinem Handwerk, an meiner Bestimmung, an mir selbst. Es war brutal. Aber inmitten all dieses Chaos war Jana da. Sie hielt mich zusammen, als ich am Auseinanderbrechen war. Wir beschlossen, durchzubrennen – nur wir beide, ohne Aufhebens, ohne Stress. Es war nicht nur eine Hochzeit, sondern eine Erinnerung daran, dass es bei der Liebe nicht um große Gesten geht. Es geht darum, füreinander da zu sein, wenn das Leben sich unmöglich anfühlt.

Im Jahr 2022 habe ich mich wieder neu in Elopements verliebt. Eine einwöchige Reise mit einem Paar durch Kopenhagen und Island hat mich tief berührt. Ihre Liebe war nicht überladen oder pompös; sie war echt, roh und kompromisslos sie selbst. Genau solche Geschichten möchte ich erzählen – Geschichten, die Liebe in all ihren Facetten feiern, Traditionen aufbrechen und wirklich etwas bedeuten.
Und dann kam das Jahr 2023. Eine Freundin bat mich, ihre Hochzeit zu fotografieren – ein wilder, von Punk inspirierter Tag voller veganer Leckereien und mit viel Herz. Als ich sie bei der abschließenden Diashow weinen sah, wurde mir klar, warum ich das mache. Hochzeiten sind nicht einfach nur Ereignisse – sie sind Kapitel in der Geschichte eines Menschen. Und ich darf sie erzählen.

Diese Reise war nicht einfach. Es gab Momente, in denen ich dachte, ich sei für immer erledigt. Aber tief im Inneren wusste ich, dass ich noch mehr zu geben hatte. Und hier bin ich nun, mit Narben und allem Drum und Dran, mit vollem Herzen und einer klaren Mission: die Liebe in ihrer wilden, chaotischen und wunderschönen Form einzufangen.
Bist du bereit, gemeinsam etwas Unvergessliches zu schaffen? Lass es uns tun.